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Datum: 10.05.2019

Initiative der Landesregierung: »Zukunft des Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern«

Gemeinsame Medieninformation der Stadt Neubrandenburg, der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft NEUWOGES und der Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft e.G. Neuwoba zur Initiative der Landesregierung: „Zukunft des Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern“

Die Landesregierung hat eine Initiative zur „Zukunft des Wohnens in Mecklenburg-Vorpommern“ ins Leben gerufen und dazu ein Schriftstück veröffentlicht, in dem Handlungsfelder und Leitziele aufgeführt sind (im Anhang). Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt und die Geschäftsführungen der beiden größten Wohnungsunternehmen in Neubrandenburg begrüßen die Initiative. Sie befürchten jedoch, dass die Landesregierung ihren Fokus dabei auf touristisch geprägte Regionen legen wird und Städten wie der Landeshauptstadt Schwerin, den Hansestädten Rostock und Greifswald eine besondere Bedeutung zukommen lässt.

„Als drittgrößte Stadt im Land hat Neubrandenburg eine über die Grenzen des Landkreises hinausgehende Steuerungs- und Versorgungsfunktion“, betont Oberbürgermeister Silvio Witt. „Daher ist es wichtig, massiv in den Wohnungsbau in Neubrandenburg zu investieren. Als Kommune machen wir unsere Hausaufgaben, in dem wir in den zurückliegenden Jahren Wohnbauland in Größenordnungen aus-gewiesen haben und gute Rahmenbedingungen für Wohngebietsaufwertung schaffen. Als wirtschaftsstarke Stadt wünschen wir uns eine Berücksichtigung in den Leitlinien des Landes. Nur so wird es möglich sein, die wichtigen Arbeitsplätze in der Industrie, im Dienstleistungsgewerbe und den wichtigen medizinischen Einrichtungen wie dem Klinikum zu halten und zu erweitern.“

"Diese Initiative ist aus unserer Sicht wichtig und richtig“, heißt es dazu von der NEUWOGES-Geschäftsführung. „Allerdings kann der beschrittene Weg nur zielführend sein, wenn Mecklenburg-Vorpommern ganzheitlich betrachtet wird.“ Die demografische Entwicklung und der Mehrbedarf an altersgerechtem Wohnraum treffe alle Teilregionen des Landes. Daher müssen Fördermittel hierfür landesweit bereitgestellt werden. Auch die Segregation sei ein wichtiges Thema für die Neubrandenburger Wohngebiete. „Die NEUWOGES hat hier als kommunales Unternehmen einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Wir müssen in den Wohngebieten Wohnraum in verschiedenen Preissegmenten schaffen und anbieten. Dieser Umstand muss bei allen guten Ansätzen der Initiative auch für das Neubrandenburger Stadtgebiet berücksichtigt und umgesetzt werden. Nur so wird es gelingen, diesen wichtigen Wirtschaftsstandort im Nordosten des Landes weiter zu stärken und in der aktuellen Qualität aufrechtzuerhalten.“

Auch die Geschäftsführung der NEUWOBA Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft eG verweist auf die Wirtschaftskraft der Stadt Neubrandenburg: „Als das Industrie- und Dienstleistungszentrum im östlichen Mecklenburg-Vorpommern ist die Stadt geprägt durch Unternehmen der Fahrzeugzulieferindustrie, der Gesundheitswirtschaft, der Bau- und Baustoffindustrie, aber auch durch technologieorientierte Unternehmen der Informations- und Kommunikationsbranche sowie der Geoinformatik. Viele dieser Unternehmen sind global tätig, teilweise sogar führend im Weltmarkt, und tragen zur Exportstärke der deutschen Wirtschaft bei. Dadurch bieten sich wichtige Anknüpfungspunkte für die Profilierung Neubrandenburgs als weitere Modellregion der kürzlich auf der Klausurtagung der Landesregierung beschlossenen Initiative „Zukunft des Wohnens in M-V“. Der bestehende Wirtschaftsstandort muss bewahrt, zukunftsfähig ausgebaut und weiterentwickelt werden, um attraktive Rahmenbedingungen für das Leben in Mecklenburg-Vorpommern insbesondere auch in den ländlichen Regionen zu schaffen!“

Die NEUWOBA ist mit mehr als 9.200 Mitgliedern und rund 9.000 Wohnungen im eigenen Bestand ein wichtiger Akteur in dieser Stadt. „Seit der Gründung vor 65 Jahren agiert sie erfolgreich vor Ort im Sinne ihrer Mitglieder, um ihrem Anspruch nach bezahlbarem, möglichst lebenslangem Wohnen mit zeitgemäßem Komfort in einem eigenen Zuhause gerecht zu werden. Aus diesem Grund investiert die Neuwoba jährlich mehrere Millionen Euro – im Jahr 2018 waren es knapp 20 Millionen - in den Erhalt, die Modernisierung sowie den Neubau von Wohnraum und in die Entwicklung der dazugehörigen Infrastruktur in der Vier-Tore-Stadt. Mit Blick auf Herausforderungen, wie dem demografischen Wandel, liegt die Aufmerksamkeit auf dem barrierefreien Wohnen, der Senkung von Energie- und Nebenkosten und der Schaffung individueller Wohnlösungen.“

Fördermittel zur Sanierung des Bestandes sowie dem Abbau von Barrieren in Wohngebäuden und Programme wie dem „Wohnungsbau Sozial“ helfen dem Unternehmen dabei, gutes und bezahlbares Wohnen auch langfristig nicht nur für einkommensschwache sondern auch zukünftig für Haushalte mit mittleren Einkommen zu ermöglichen. Dies zeigt jüngst der Neubau „Am Anger“, ein Pilotprojekt der Genossenschaft, das durch die Integration von Smart Home Komponenten, die den Alltag der Bewohner erleichtern soll.
Mit der Förderung der Mitglieder, einer Vielzahl an Kooperationen, ihrem sozialen Engagement, der Förderung der Jugend- und Seniorenarbeit sowie der Schaffung von zielgerichteten Angeboten und Aktivitäten trägt die Neuwoba zur Aufwertung bzw. Stabilisierung der Wohnquartiere bei und schafft so im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes eine „lebenswerte Stadt“. Nicht zuletzt auch durch die steten Bemühungen zur Schaffung einer „bunten“ Gemeinschaft, bestehend aus allen gesellschaftlichen Schichten in jedem Stadtgebiet.

Die Vergabe von Fördermitteln zur stärkeren Durchmischung der Quartiere wird daher begrüßt.