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Gedenkorte für die Opfer des Nationalsozialismus 1933 - 1945

7 Synagogenplatz

(Poststraße)
Standort der ehemaligen Synagoge, die in der Pogromnacht 9./10. November 1938 zerstört wurde.



8 Isidor-Heine-Gedenkplatte

(Friedrich-Engels-Ring 29)
Standort des ehemaligen Wohnhauses von Isidor Heine, letzter Vorsteher der jüdischen Gemeinde Neubrandenburg



9 Soldatengrabanlage 2. Weltkrieg

(Neuer Friedhof)

Auf der Fläche der nach den Plänen des Landschaftsarchitekten Georg Hannig (1872 – 1934) vorgesehenen Kriegsgräberstätte auf dem Neuen Friedhof (siehe auch Gedenkort Nr.2) fand im Juli 1940 die erste Beerdigung eines gefallenen Soldaten des 2. Weltkrieges statt. In den Folgejahren des Krieges fanden hier bis 1945 zahlreiche Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ihre letzte Ruhestätte. Gräber von insgesamt 545 namentlich bekannten Soldaten, Fremdarbeitern und zivilen Opfer sowie weiteren 29 unbekannten Kriegstoten befinden sich auf der Fläche der ca. 8.000 m² großen Gedenkanlage. Erwähnt werden weiterhin 59 Hamburger Opfer der Bombennacht vom 27. Juli 1943, über die bisher keine exakten Namenslisten aufgefunden wurden, die in Neubrandenburg im Lazarett lagen, an ihren Verletzungen starben und ihre letzte Ruhestätte auf dem Neuen Friedhof fanden. Die Krieggräberstätte auf der Westseite des Friedhofes ist durch seine Hanglage geprägt. Im oberen Bereich der Gedenkanlage steht ein Rondell mit Pyramideneichen. Von dort aus besteht ein weitläufiger Ausblick auf die Gedenkstätte und die Stadt.

Im Jahre 1982 wurde der Soldatenfriedhof insgesamt in eine symbolische Grabanlage umgestaltet, wobei nur die Grabkreuze, nicht aber die Lage der Gräber, verändert wurden.
2005 fand eine umfassende Neugestaltung des Soldatenfriedhofes statt. Alte Grabmale wurden erneuert und neue Granitgrabkreuze mit Namensnennung an authentischer Grabstätte ergänzt. Bronzetafeln am Rondell erinnern an namentlich bekannte und unbekannte Kriegstote. Zur Erhöhung des Gedenkstättencharakters und des Mahngedenkens wurden zusätzlich drei Symbolkreuzgruppen installiert. Ein Hochkreuz aus Stahl markiert nun den Mittelpunkt eines Platzes, auf dem die Gedenkfeierlichkeiten stattfinden.



10 Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen (bis 1945)

Massengräberfeld für über 5000 tote sowjetische Kriegsgefangene des Stammlagers II A und des Offizierslagers II E (1939–1945) sowie Grabanlage für ca. 500 Tote der Alliierten



Literatur:

+ Albert Bockstael Malerei – Ein ehemaliger belgischer Kriegsgefangener

Schriftenreihe des Regionalmuseum Neubrandenburg, Heft 40, NB 2009

+ Szczesiak, Rainer

Nationalsozialistische Zwangslager im Raum Neubrandenburg

Schriftenreihe des Regionalmuseums Neubrandenburg, Heft 41, NB 2009

11 Lazarett-Friedhof

(Gelände der Panzerkasernen, Weg am Hang)
Begräbnisplatz für 51 Tote des zweiten Weltkriegs.

Begräbnisplatz in Nähe des ehemaligen Deutschen Militärhospitals der Panzerkaserne am Hang. Auf dem ca. 800 m² großen Gräberfeld ruhen Opfer des 2. Weltkrieges, die als Militärangehörige oder Zivilpersonen im Lazarett der damaligen Panzerkaserne zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 verstorben sind. Nach Durchführung von Suchgrabungen 1995 und Sichtung der Friedhofsunterlagen sind Grabstellen von 11 namentlich bekannten männlichen und einer weiblichen Verstorbenen sowie Grabstellen von 31 weiteren unbekannten Kriegstoten nachgewiesen worden. 1997/98 wurde die Friedhofsanlage umfassend rekonstruiert, eingefriedet und gestaltet. Auf Bronzetafeln sind die Namen der Verstorbenen und die Anzahl der unbekannten Toten, flankiert von Symbolkreuzen aus Granit, zum gemeinsamen Gedenken genannt. Ein Rundweg mit Sitzplatz an einem hölzernen Hochkreuz lädt zum Verweilen ein.

Bei den Nachforschungsgrabungen in den Jahren 2012 und 2013 auf dem Lazarettfriedhof konnte die Zahl der Bestatteten weiter verifiziert werden.
Es sind demnach 51 Tote dort begraben, darunter eine Frau.



12 Friedhof der an Typhus Verstorbenen

(Tannenkrug, Am Gartenbau)
Ruhestätte für ungefähr 200 Opfer der Typhusseuche nach Ende des 2. Weltkrieges.

Die Begräbnisstätte entstand im Jahre 1945 als in der Nähe eine Krankenstation für ansteckende Krankheiten einrichtet wurde (im ehemaligen Gasthaus Tannenkrug und in dessen Nebengebäuden). Für die hier verstorbenen Patienten richtete man diesen Friedhof ein, der sich heute in den Landeswald am Rande des Wohngebietes Tannenkrug einfügt. Wahrscheinlich etwa 200 verstorbene Patienten der Seucheneinrichtung wurden auf den ca. 500 m² großen Friedhof beigesetzt, von denen bislang nur 10 namentlich bekannt sind. Vereinzelnde Grabsteine zeugen von der Lage und Existenz der Einzelgräber. 1998 wurde die Friedhofsanlage in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde eingefriedet und instandgesetzt.



13 Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee

(Neuer Friedhof)
Grabanlage für 261 Tote der Roten Armee.

1958 wurde auf der Mittelachse des Neuen Friedhofs eine Gedenkstätte für die gefallenen sowjetischen Soldaten errichtet. In der Stadt gab es mehrere Ehrenfriedhöfe für Soldaten der Roten Armee, so an der Stargarder Straße beim Fritz-Reuter-Denkmal, am Karpfenteich und am Harry-Platz. Von diesen wurden die Gräber schrittweise auf die Gedenkstätte auf dem Neuen Friedhof umgebettet.

Am Nordende des Ehrenmals wurde die Bronzeskulptur „Trauernde Mutter“ von Rene Graetz aufgestellt. Am Südende stand die Plastik „Rote Armee“ von Karl Rätsch, die aber nicht mehr existiert.
Parallel zur Errichtung des benachbarten Ehrenmals für die Kämpfer gegen Reaktion und Faschismus wurde auch das sowjetische Ehrenmal durch den Bildhauer Arnd Wittig, Günter Hertsch als Architekten und den Diplomgärtner Horst Ader neu gestaltet.

Am 9. Mai 1975 wurde das neue Ehrenmal eingeweiht.

Es stellt sich dar als ca. 8 Meter hoher Betonpylon mit dreiseitigen Reliefdarstellungen sowjetischer Soldaten und drei Granittafeln mit der Inschrift RUHM UND EHRE DEN HELDEN DER SOWJETARMEE auf Russisch und Deutsch.
Vor dem Ehrenmal befand sich eine „Ewige Flamme“, die aber wegen desolatem Zustand nach 1990 entfernt werden musste.
Nördlich befinden sich längst der Mittelachse des Friedhofs fünf liegende Betonkuben mit den Jahreszahlen 1941 – 1945 und daran anschließend rechts und links Kuben mit Inschriften für 360 gefallenen Sowjetsoldaten, viele davon unbekannt.
Den nördlichen Abschluss bildet die „Trauernde Mutter“ von Rene Graetz.



14 Soldatenfriedhof - Opfer des 2. Weltkrieges

(Weitin)
Ruhestätte für drei tote deutsche Soldaten in Einzelgräbern und 13 Tote in Massengräbern.

Der Soldatenfriedhof ist Bestandteil des Ortsteilfriedhofes in Weitin. Der Friedhof ist Ruhestätte für 3 deutsche Soldaten in Einzelgräbern und 13 Toten in Sammelgräbern, die während der Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg in und um Weitin verstorben sind. Ab 1998 wurde die Fläche der Ruhestätte gärtnerisch gestaltet und ein Holzkreuz aufgestellt sowie im Jahre 2001 ein Gedenkstein mit den Namen und der Anzahl der Verstorbenen errichtet. Die Pflege der Gedenkstätte wurde durch die Reservistenkameradschaft der Bundeswehr übernommen.



15 Frauenehrenmal

(Mühlendamm, südlich Neuer Friedhof)
Begräbnisort für einhundert Frauen aus dem Außenlager des KZ Ravensbrück.



16 Gedenkstein für die Verfolgten vom Naziregime (VVN)

(Wallanlage, Nähe Stargarder Tor)
Stein für alle Opfer des Nationalsozialismus



17 Gedenkanlage „Die Unbeugsamen“

(südlich des Neuen Friedhofs)
Erinnerung an regionale antifaschistische Widerstandskämpfer während der NS-Zeit



18 Gedenkstein für die Vertriebenen

(Ausfahrt Große Wollweberstraße / Wallanlage)
Erinnerung an die Opfer von Krieg und Vertreibung nach Ende des 2. Weltkrieges



19 Gedenkort „Trauernde“

(2. Ringstraße, Stadtmauer, Höhe Franziskanerkloster)
Erinnerung an die weiblichen Opfer der nationalsozialistischen Zwangsarbeit 1942-1945 in Neubrandenburg