6 Denkmal "Kleiner Trompeter"
(südöstlich hinter dem Neuen Friedhof)
Das Monument erinnert an Fritz Weineck, Trompeter im Spielmannszug des Roten Frontkämpferbundes, der 1925 durch diePolizei ermordet wurde.
Das Denkmal „Der Kleine Trompeter“ wurde am 1. Mai 1974 übergeben. Künstler ist Karl Rätsch aus Lychen, geb. 1935. Das Werk ist aus Beton, 7,5 Meter lang und ca. 2 Meter hoch auf einem abgewinkelten Betonsockel. In der Mitte ist reliefartig ein fallender Mensch mit einer Trompete zu erkennen. Dieser stellt Friedrich August Weineck, besser bekannt als Fritz Weineck dar.
Dieser, geb. 1897 in Halle, war von Beruf Bürstenbinder und Hornist im Roten Frontkämpferbund. Während einer Wahlveranstaltung in Bitterfeld mit dem Vorsitzenden der KPD, Ernst Thälmann am 13. März 1925, dem so genannten Blutfreitag, wurde er bei der gewaltsamen Auflösung der Versammlung durch die Polizei erschossen. Seine Beerdigung zusammen mit neun weiteren Opfern war eine politische Massendemonstration.
Der Tod von Weineck wurde durch die Kommunistische Partei propagandistisch genutzt, zum Beispiel entstand das Lied „Der Kleine Trompeter“, das sich in den 1920er Jahren wie auch später in der DDR großer, wenn auch politisch motivierter Popularität erfreute. Straßen, Schulen, Betriebe wurden nach ihm benannt, sogar eine Armeeeinheit und ein FDGB-Ferienheim, es gab Denkmale, Bücher, Filme und sogar Briefmarken.
Das Neubrandenburger Denkmal hatte seinen ursprünglichen Standort am F.-Engels-Ring zwischen der Sparkasse (Löwenvilla) und dem Gebäude der SED-Bezirks- und Kreisleitung, dem heutigen Rathaus. Wegen eines Anbaus an die Sparkasse musste es versetzt werden und hat heute seinen Platz an der Südseite des Neuen Friedhofs an der Oststadt.