Juni 2019 - Sankt Georg - Kapelle
Die Kapelle, benannt nach dem Heiligen Georg, stammt aus dem Jahr 1308. Seit dem 11. Jahrhundert wird der Heilige Georg als Reiter im Kampf mit dem Drachen verehrt. Er ist Schutzpatron von Kaufleuten und Reisenden, aber auch von Spitälern und Beschützer der Kranken und Elenden. Die Kapelle mit Friedhof wurde ursprünglich zur Unterbringung an Lepra erkrankter Pilgerer und später von Pestkranken außerhalb der Stadt errichtet. Die geistliche Betreuung der Kranken erfolgte durch das benachbarte Kloster Broda. 1868 wurde dann der Bürgerhospitalverein gegründet, in dessen Eigentum Kapelle und umliegende Häuser übergingen. Bestattungen fanden im Umkreis von Sankt Georg noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts statt, bis dann 1896 der Friedhof Broda angelegt und geweiht wurde.
Umbauten an dem frühgotischen ungewölbten Backsteinbau auf Feldsteinsockel fanden insbesondere im 18. Jahrhundert statt. Ursprünglich hatte die Kirche vermutlich ein Satteldach, auch der Dachreiter ist in seiner heutigen Form eine Zutat des Rokokos.
Die mittelalterlichen Ausstattungsstücke aus dem Gebäudeinneren befinden sich heute in der Kirche Sankt Johannis und im Regionalmuseum.
Nachdem die Kapelle zuletzt im Jahr 1994 grundlegend saniert wurde, finden seit dem April dieses Jahres erneut Arbeiten insbesondere am Dach des Gebäudes statt. Probleme bereitete zuletzt die undichte Dachdeckung, aber auch Dachtragwerk und Traufgesims haben sich während der Arbeiten als marode erwiesen.