April 2020 - Stadtbefestigung mit Stadtmauer, Wallanlage
Die mittelalterliche Stadtbefestigung von Neubrandenburg mit ihren vier Toranlagen ist aufgrund der Vollständigkeit ihrer Erhaltung heute ein Kulturdenkmal mit überregionaler Bedeutung und identitätsstiftend für die Vier-Tore-Städter. Rings um die Stadtmauer erstreckt sich die Wallanlage mit ihren zwei Wällen und drei Gräben als beliebtes Ziel für die Naherholung, als Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten und als Lärmschutz zwischen Innenstadt und Friedrich-Engels-Ring.
Errichtet wurde die Wallanlage im 14. Jahrhundert im Zuge der Befestigung der Stadt. Um ihrer Verteidigungsfunktion gerecht zu werden, wurden Gräben und Wälle von Vegetation zunächst freigehalten. Als die Stadt jedoch im 17. Jahrhundert ihren Festungscharakter aufgab, wurde der Wall zunehmend wirtschaftlich für Viehhaltung (Schweinemast) genutzt. Durch den Einfluss des 1877 gegründeten Verschönerungsvereins wandelte sich die Wallanlage durch die Abschaffung der Beweidung, das Anlegen geschwungener Wege, Neupflanzung und das Aufstellen von Denkmalen zum Park, der jedoch im 20. Jahrhundert verwilderte und in den 1990er Jahren in Teilen einem natürlich gewachsenen Wald glich.
Ab 1996 erfolgte schrittweise die denkmalgerechte Sanierung der Wallanlage, die alle zeitlichen Entstehungsschichten berücksichtigt. Von den vom 18. bis ins 20. Jahrhundert auf dem Wall entstandenen Bauten sind heute nur noch die charakteristischen Freiflächen mit dazugehöriger Baumpflanzung übrig.