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Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern"

Partnerschaft zwischen Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" und Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg

Die Bundeswehr ist ein wichtiger Standortfaktor und Partner für Neubrandenburg. Diese Partnerschaft wurde mit der Unterzeichnung der Urkunde zur Kooperation Ende 2014 besiegelt und in den Folgejahren immer weiter ausgebaut und vertieft. In Neubrandenburg ist die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr im Sport, in der Kultur, insbesondere bei der Gedenkarbeit sowie in der Wirtschaft ein Impuls der guten Entwicklung der Stadt. Ohne die Bundeswehr hätte die Stadt Neubrandenburg 2015 und 2016 die Herausforderung der Flüchtlingsaufnahme kaum bewerkstelligen können. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ gab es einen feierlichen Appell auf dem Marktplatz. Beim größten Volksfest der Stadt – dem Vier-Tore-Fest - sind die Soldatinnen und Soldaten gern gesehene Partner. Für die Gedenkstätten der Stadt, wie beispielsweise dem Lazarettfriedhof, haben die Soldatinnen und Soldaten Patenschaften übernommen.

Die Übergabe eines Ortsschildes an die Bundeswehr ist inzwischen schon eine Tradition in der Vier-Tore-Stadt. Soldatinnen und Soldaten, die für einen Auslandseinsatz verabschiedet werden, haben so ein Erinnerungsstück an die Heimat übergeben bekommen.

Oberbürgermeister Silvio Witt mit Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold gewürdigt

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold hat Oberst Christian Nawrat von der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern" an Oberbürgermeister Silvio Witt im Jahr 2021 verliehen. Das Ehrenkreuz in Gold ist die höchste militärische Auszeichnung, die in der Bundesrepublik Deutschland einem Zivilisten verliehen werden kann. Geehrt wurde der Oberbürgermeister, weil er den 2014 mit der Bundeswehr abgeschlossenen Partnerschaftsvertrag "mit Leben füllt". Er sorgt dafür, dass Bundeswehr und die Brigade in der Vier-Tore-Stadt präsent sind. In Neubrandenburg gehört die Bundeswehr zum gelebten Alltag und zum Straßenbild.

Geschichte der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern"


1990 Zum 3. Oktober übernimmt die Bundeswehr die 9. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA). Erster Kommandeur wird Oberst Hans-Peter von Kirchbach, Sitz der Brigade ist Eggesin.
1991 Am 1. April wird die 9. Panzerdivision umgegliedert und hieraus die Heimatschutzbrigade 41 aufgestellt. Am 27. Juni erhält die Heimatschutzbrigade 41 durch den Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns, Herrn Prof. Alfred Gomolka, den Beinamen „Vorpommern“ verliehen.
1995 Im Rahmen der NATO-Assignierung der Truppenteile der Bundeswehr in den neuen Bundesländern wird die Heimatschutzbrigade 41 in Panzergrenadierbrigade 41 umbenannt.
1996 Erster Auslandseinsatz der Brigade ist die UN-Friedensmission IFOR, später SFOR, in Bosnien-Herzegowina.
1997 Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Oder. General von Kirchbach wird zum „Held von der Oder“.
1998 In Stettin soll ein Multinationales Korps aufgebaut werden: In Vorbereitung darauf intensiviert die Brigade ihre Kontakte zu polnischen und dänischen Verbänden, aus denen sich Patenschaften entwickeln.
1999 Erste Kräfte der Brigade befinden sich im Kosovo im Einsatz. In den Folgejahren stellt die Brigade wiederholt das deutsche Einsatzkontingent der Kosovo Force (KFOR).
2002 Der Sitz der Brigade wird von Eggesin nach Torgelow verlegt. Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Elbe.
2007 Soldaten der Brigade sind erstmals in Afghanistan im Einsatz. In den Jahren 2007/2008 und 2012/13 stellt die Brigade das deutsche Kontingent für den Einsatz in Afghanistan (ISAF).
2008 Der Panzergrenadierbrigade 41 werden zusätzlich das Aufklärungsbataillon 6 aus Eutin (Schleswig-Holstein) und das Fernmeldebataillon 801 mit Sitz in der Fünfeichen-Kaserne in Neubrandenburg unterstellt.
2013 Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Elbe.
2014 Der Sitz der Brigade wird von Torgelow nach Neubrandenburg in die Tollense-Kaserne verlegt.
2015 Soldaten der Brigade helfen bei der Bewältigung der „Flüchtlingskrise“. Die Brigade bildet erstmals Soldaten aus Georgien für ihren Einsatz in Afghanistan aus. Diese Ausbildungsunterstützung wird in den Folgejahren mehrmals wiederholt. Deutschland und Polen beschließen, die Zusammenarbeit ihrer Landstreitkräfte zunehmend zu verstärken: Die Panzergrenadierbrigade 41 und ihre polnische Patenbrigade bilden den Kern dieser neuen Heereskooperation.
2016 Die Brigade ist mit ihren Soldaten in Afghanistan, im Kosovo und in Mali im Einsatz.
2018 Die Brigade stellt in namhaften Umfang Kräfte für die „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF) der NATO bereit, einem multinationalen Verband mit sehr hoher Einsatzbereitschaft. Im Dezember üben polnische Kampfpanzer und deutsche Panzergrenadier gemeinsam während des Manövers „Griffin Sword“ auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück, der damit zugleich wieder in Dienst gestellt.
2019 Soldaten der Brigade bei der Bekämpfung des Waldbrands bei Lübtheen und anlässlich des Absturzes zweier Eurofighter bei Nossentin.
2019/2020
Die Brigade befindet sich parallel in den Einsätzen in AFG, KFOR und IRQ
2020 Soldaten der Brigade helfen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in den Impfzentren, als Teil von mobilen Impf-Teams und in der Kontaktnachverfolgung.
2021
Soldaten der Brigade unterstützen weiter im Kampf gegen COVID19 und sind parallel wochenlang in den Hochwassergebieten im Einsatz gegen die Folgen der Überschwemmungen.
2022/2023
Als Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Juni 2022 seinem litauischen Amtskollegen weitere Unterstützung in Form einer „kampfkräftigen Brigade“ zusagte, war schnell klar, dass dieser Auftrag an die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ gehen wird. Die günstige Lage im Nordosten Deutschlands und vor allem die große Einsatzerfahrung waren dafür ausschlaggebend. Bereits wenige Wochen später verlegte die Panzergrenadierbrigade 41“Vorpommern“ mit seinem Gefechtsstand ins litauische Rukla, wo dieser seitdem mit Soldaten des Brigadestabs aus Neubrandenburg besetzt ist und als dauerhaftes Koordinierungselement zwischen Gastgeberland und der in Deutschland bereitgehaltenen Brigade fungiert.

Seit dem 4. September 2022 ist der Gefechtsstand der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ dauerhaft in Rukla stationiert und hat dort verschiedene Aufgaben: Planerisch wurde von hier aus intensiv der Prozess vorangebracht, wie man die enhanced Vigilance Activities (eVA) Brigade möglichst effektiv in die nationalen Verteidigungsplanungen Litauens einbringen kann. Doch der eigentliche Schwerpunkt war und ist – gemeinsam mit den Kameraden aus dem Brigadestab in der Heimat – die Planung verschiedener Übungen und Operationen, um diese dann zusammen mit litauischen Einheiten umzusetzen. Höhepunkt war dabei die Übung Griffin Storm im Juni und Juli 2023: Dabei verlegte die eVA Brigade mit einem Gefechtsverband aus mehr als 1.000 Soldaten mit Kampf- und Schützenpanzern auf einen Truppenübungsplatz nahe der belarussischen Grenze und trainierte dort die Verteidigung des litauischen Territoriums.

Am 07. Dezember 2023 übergab die Panzergrenadierbrigade 41 den Auftrag in Litauen an die Panzerbrigade 21.


Verteidigungsministerin verleiht der Vier-Tore-Stadt den »Preis Bundeswehr und Gesellschaft«

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg ist gestern von der Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, mit dem „Preis Bundeswehr und Gesellschaft 2021“ geehrt worden. Oberbürgermeister Silvio Witt nahm den Preis, der in diesem Jahr zum siebten Mal vergeben wurde, in der Kategorie Gebietskörperschaften entgegen. Mit der Auszeichnung werden Einzelpersonen oder Institutionen gewürdigt, die sich in besonderem Maße für die Belange der Bundeswehr oder ihrer Angehörigen in Öffentlichkeit und Gesellschaft einsetzen, heißt es seitens des Ministeriums. Absicht der Stiftung des Preises ist es, das Verhältnis zwischen Bundeswehr und Gesellschaft weiter zu vertiefen und langfristig zu festigen. Die Auszeichnung in vier Kategorien besteht aus einer Skulptur, einer Urkunde sowie einem Preisgeld von 2500 Euro.

„Die Stadt Neubrandenburg wurde durch die dort stationierte Panzergrenadierbrigade 41 als Preisträger vorgeschlagen“, informiert das Bundesministerium der Verteidigung. Seit 2014 gibt es einen Patenschaftsvertrag zwischen Stadt und Bundeswehr, der in Neubrandenburg gelebt wird. Das zeigt sich unter anderem an gemeinsamen Kranzniederlegungen und regelmäßig organisierten Vortragsreihen. Beim Vier-Tore-Fest ist die Bundeswehr stets präsent. Gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten wurde der Lazarettfriedhof instandgesetzt. Die Panzergrenadierbrigade hat auf dem Friedhof einen Gedenkstein für ihre im Dienst Verstorbenen und Gefallenen aufgestellt. Somit leistet Neubrandenburg einen „wertvollen und sichtbaren Beitrag zur Erinnerungskultur“, heißt es in er Laudatio. Nicht zuletzt wird mit Bannern an den Haupteingangsstraßen auf die Patenschaft verwiesen und damit ein Zeichen der Zusammengehörigkeit gesetzt.

„Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung. Die Bundeswehr ist ein wichtiger Teil und vor allem ein wichtiger Partner in der Stadt. Die Zusammenarbeit wird immer weiter ausgebaut und ist für beide Seiten äußerst wertvoll“, betont Silvio Witt. „Neubrandenburg versteht sich als Garnisonsstadt mit Tradition in der die Bundeswehr zum gelebten Alltag und zum Straßenbild gehört.“

Das Preisgeld kommt einem sozialen Zweck zugute.

Es ist nicht die erste Auszeichnung der Bundeswehr für Neubrandenburg in diesem Jahr. Erst im Juni erhielt Oberbürgermeister Silvio Witt das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold, die höchste militärische Auszeichnung, die in der Bundesrepublik Deutschland einem Zivilisten verliehen werden kann.

Bei der Preisverleihung in Berlin freute sich Silvio Witt den ehemaligen Kommandeur der Panzergrenadierbrigade Andreas Durst und den derzeitigen Kommandeur Oberst Christian Nawrat begrüßen zu können.