Geschichte der Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern"
1990 | Zum 3. Oktober übernimmt die Bundeswehr die 9. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA). Erster Kommandeur wird Oberst Hans-Peter von Kirchbach, Sitz der Brigade ist Eggesin. |
1991 | Am 1. April wird die 9. Panzerdivision umgegliedert und hieraus die Heimatschutzbrigade 41 aufgestellt. Am 27. Juni erhält die Heimatschutzbrigade 41 durch den Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns, Herrn Prof. Alfred Gomolka, den Beinamen „Vorpommern“ verliehen. |
1995 | Im Rahmen der NATO-Assignierung der Truppenteile der Bundeswehr in den neuen Bundesländern wird die Heimatschutzbrigade 41 in Panzergrenadierbrigade 41 umbenannt. |
1996 | Erster Auslandseinsatz der Brigade ist die UN-Friedensmission IFOR, später SFOR, in Bosnien-Herzegowina. |
1997 | Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Oder. General von Kirchbach wird zum „Held von der Oder“. |
1998 | In Stettin soll ein Multinationales Korps aufgebaut werden: In Vorbereitung darauf intensiviert die Brigade ihre Kontakte zu polnischen und dänischen Verbänden, aus denen sich Patenschaften entwickeln. |
1999 | Erste Kräfte der Brigade befinden sich im Kosovo im Einsatz. In den Folgejahren stellt die Brigade wiederholt das deutsche Einsatzkontingent der Kosovo Force (KFOR). |
2002 | Der Sitz der Brigade wird von Eggesin nach Torgelow verlegt. Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Elbe. |
2007 | Soldaten der Brigade sind erstmals in Afghanistan im Einsatz. In den Jahren 2007/2008 und 2012/13 stellt die Brigade das deutsche Kontingent für den Einsatz in Afghanistan (ISAF). |
2008 | Der Panzergrenadierbrigade 41 werden zusätzlich das Aufklärungsbataillon 6 aus Eutin (Schleswig-Holstein) und das Fernmeldebataillon 801 mit Sitz in der Fünfeichen-Kaserne in Neubrandenburg unterstellt. |
2013 | Soldaten der Brigade helfen beim Hochwasser an der Elbe. |
2014 | Der Sitz der Brigade wird von Torgelow nach Neubrandenburg in die Tollense-Kaserne verlegt. |
2015 | Soldaten der Brigade helfen bei der Bewältigung der „Flüchtlingskrise“. Die Brigade bildet erstmals Soldaten aus Georgien für ihren Einsatz in Afghanistan aus. Diese Ausbildungsunterstützung wird in den Folgejahren mehrmals wiederholt. Deutschland und Polen beschließen, die Zusammenarbeit ihrer Landstreitkräfte zunehmend zu verstärken: Die Panzergrenadierbrigade 41 und ihre polnische Patenbrigade bilden den Kern dieser neuen Heereskooperation. |
2016 | Die Brigade ist mit ihren Soldaten in Afghanistan, im Kosovo und in Mali im Einsatz. |
2018 | Die Brigade stellt in namhaften Umfang Kräfte für die „Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF) der NATO bereit, einem multinationalen Verband mit sehr hoher Einsatzbereitschaft. Im Dezember üben polnische Kampfpanzer und deutsche Panzergrenadier gemeinsam während des Manövers „Griffin Sword“ auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück, der damit zugleich wieder in Dienst gestellt. |
2019 | Soldaten der Brigade bei der Bekämpfung des Waldbrands bei Lübtheen und anlässlich des Absturzes zweier Eurofighter bei Nossentin. |
2019/2020 |
Die Brigade befindet sich parallel in den Einsätzen in AFG, KFOR und IRQ |
2020 | Soldaten der Brigade helfen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in den Impfzentren, als Teil von mobilen Impf-Teams und in der Kontaktnachverfolgung. |
2021 |
Soldaten der Brigade unterstützen weiter im Kampf gegen COVID19 und sind parallel wochenlang in den Hochwassergebieten im Einsatz gegen die Folgen der Überschwemmungen. |
2022/2023 |
Als Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Juni 2022 seinem litauischen Amtskollegen weitere Unterstützung in Form einer „kampfkräftigen Brigade“ zusagte, war schnell klar, dass dieser Auftrag an die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ gehen wird. Die günstige Lage im Nordosten Deutschlands und vor allem die große Einsatzerfahrung waren dafür ausschlaggebend. Bereits wenige Wochen später verlegte die Panzergrenadierbrigade 41“Vorpommern“ mit seinem Gefechtsstand ins litauische Rukla, wo dieser seitdem mit Soldaten des Brigadestabs aus Neubrandenburg besetzt ist und als dauerhaftes Koordinierungselement zwischen Gastgeberland und der in Deutschland bereitgehaltenen Brigade fungiert. Seit dem 4. September 2022 ist der Gefechtsstand der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ dauerhaft in Rukla stationiert und hat dort verschiedene Aufgaben: Planerisch wurde von hier aus intensiv der Prozess vorangebracht, wie man die enhanced Vigilance Activities (eVA) Brigade möglichst effektiv in die nationalen Verteidigungsplanungen Litauens einbringen kann. Doch der eigentliche Schwerpunkt war und ist – gemeinsam mit den Kameraden aus dem Brigadestab in der Heimat – die Planung verschiedener Übungen und Operationen, um diese dann zusammen mit litauischen Einheiten umzusetzen. Höhepunkt war dabei die Übung Griffin Storm im Juni und Juli 2023: Dabei verlegte die eVA Brigade mit einem Gefechtsverband aus mehr als 1.000 Soldaten mit Kampf- und Schützenpanzern auf einen Truppenübungsplatz nahe der belarussischen Grenze und trainierte dort die Verteidigung des litauischen Territoriums. Am 07. Dezember 2023 übergab die Panzergrenadierbrigade 41 den Auftrag in Litauen an die Panzerbrigade 21. |
20.07.2021