Geehrte im Jahr 2022
Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg ehrt in jedem Jahr anlässlich ihres Gründungstages am 4. Januar bei einem Bürgerempfang Menschen, die sich in hervorragender und uneigennütziger Art und Weise im Ehrenamt für die Gesellschaft einsetzen.
Der Bürgerempfang konnte am 4. Januar 2022 wegen der einzuhaltenden Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Es wurde daher der „Tag der Vereine“ am 3. September genutzt, um diejenigen Personen zu ehren, die von Vereinen und Initiativen für diese Auszeichnung vorgeschlagen und in der Sitzung der Stadtvertretung am 14. Oktober bestätigt wurden.
Es wurden ausgezeichnet:
Karin Fuhrmann, Markus Bitto (hatte sein Kommen abgesagt und erhielt Urkunde und Anerkennung von der Sparkasse per Post), Jörg Heemann, Joel Ilchmann und Sebastian Zaddach.
Karin Fuhrmann
wurde vom Vorstand des „Gesellschaft der Liebhaber des Theaters“ e. V. vorgeschlagen.
Frau Fuhrmann engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für die Gesellschaft der Liebhaber des Theaters und hat den Verein mit viel Ehrenamt mit aufgebaut. Bis 2016 war sie hauptberufliche Projektleiterin in der GLT und ergänzte ihre Teilzeitstelle mit unzähligen Ehrenamtsstunden.
Ob Straßentheateraktionen, Puppenbühne, Märchentheater, Öffentlichkeitsarbeit, Vereins-IT – Buchhaltung oder Vorstand - nach wie vor ist Frau Fuhrmann – gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernd für die GLT ehrenamtlich in Aktion. Beide haben ihre Schaffenskraft dem Erhalt und Erfolg des Amateurtheaters in Neubrandenburg gewidmet. Ein besonderes Anliegen war dabei immer, für Kinder und Jugendliche durch das Theater Möglichkeiten zu schaffen, um Gemeinschaft und Sinn zu finden und zu wachsen. Ob Proben vom Krankenbett aus oder Begleitung von langen bzw. nächtlichen Fahrten zu Auftritten und Festivals – für die GLT wurden die persönlichen Belange oft zurückgestellt.
Das Jugendkabarett „Tollense-Stichlinge“ wurde von Karin Fuhrmann seit 1987 bis 2019 durchgehend geleitet und wird noch heute ehrenamtlich bei der Textarbeit, beim Inszenieren und bei Auftritten begleitet.
Die Theaterzeit mit Karin (und Bernd) Fuhrmann war für viele Kinder und Jugendliche wie ein zweites Zuhause und eine wichtige Ressource für ihr Leben.
Jörg Heemann
Der Vorschlag wurde vom Vorstand des Neubrandenburger Museumsvereins e. V. mit folgender Begründung unterbreitet:
Herr Heemann ist neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit im sozialen Bereich seit einigen Jahren ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger in M-V mit Schwerpunkt Raum Neubrandenburg. Er wendet dafür mehrere Stunden pro Woche auf. Seine ehrenamtliche Tätigkeit steht unter dem hohen ethischen Ansatz, die archäologischen Spuren der lokalen Geschichte unserer Vorfahren für kommende Generationen zu sichern.
Um sich entsprechendes Rüstzeug anzueignen, besuchte er dafür, neben seinen autodidaktischen Studien der archäologischen Fachliteratur, zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen der archäologischen Gesellschaft M-V und nimmt an Einsätzen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege (z. B. Notbergungen) teil.
Damit ist er begehrter Ansprechpartner einer wachsenden Gruppe von Detektorgängern, die durch sein Vorbild den Weg zur legalen Erforschung und damit zum Erhalt der heimischen Bodendenkmale finden.
Er ist einer der aktivsten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Ur- und Frühgeschichte beim Museumsverein Neubrandenburg. Herr Heemann war zuletzt maßgeblich an der Planung und Durchführung der archäologischen Exkursion nach Sachsen-Anhalt im Oktober 2020 beteiligt.
Seit 2017 ist er im Vorstand des Museumsvereins Neubrandenburg tätig. Er engagiert sich darüber hinaus bei der Vorbereitung von Ausstellungen und Veranstaltungen des Regionalmuseums. So wirkte er enthusiastisch an der Ausstellung „Auf Spurensuche ,abgestaubt"' anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Wiedergründung des Neubrandenburger Museumsvereins mit.
Joel Ilchmann und Sebastian Zaddach
Herr Ilchmann und Herr Zaddach wurden vom Vorstand des polylux e. V. vorgeschlagen.
Durch das ehrenamtliche Engagement von Herrn Zaddach wurde im Jahr 2014 der Datzeberger Stadtteilchor "schall.platte" unter dem Dach des polylux e. V. gegründet.
Die „schall.platte" ist ein generationenübergreifendes Musikangebot, zu dem jeder ab 16 Jahren herzlich eingeladen ist. In einem Probenzeitraum von ca. vier Monaten werden wöchentlich zumeist bekannte Lieder aus dem Radio gemeinsam einstudiert. Es folgt dann eine Generalprobe und ein abschließendes Konzert, bei dem die Teilnehmenden die Möglichkeit bekommen, ihr Gelerntes zu präsentieren. Nach einer Abschlussfeier, bei der die Erfolge gebührend gefeiert werden und einer kreativen Pause beginnen die wöchentlichen Proben aufs Neue für das nächste Konzert.
Von Beginn an leitet Herr Zaddach gemeinsam mit Herrn llchmann diesen Chor mit viel Herzblut und Hingabe völlig unentgeltlich.
In diesen fünf Jahren wuchs das Chorprojekt immer weiter und hatte zuletzt ca. 25 Teilnehmende. Durch die freiwillige Arbeit der beiden zu ehrenden Chorleiter konnten unfassbare 108 Probetreffen gegeben, acht Konzerte aufgeführt, eine Hamburg-Tournee mit Open Air-Auftritten bestritten, zwei Musikvideos gedreht und ein Dokumentarfilm veröffentlicht werden.
Der Chor "schall.platte" ist enorm öffentlichkeitswirksam und weit über Neubrandenburgs Grenzen hinaus bekannt.
Mit ihrem Engagement fördern Herr Zaddach und Herr llchmann natürlich die Teilnehmenden des Chors, indem sie "ihnen ihre Stimmen zurückgeben" und sie dabei unterstützen, ihre Potentiale weiterzuentwickeln. Sie fördern aber auch eine gute Nachbarschaft im Stadtteil, indem sie mit ihrer Chorarbeit ein Gemeinschaftsgefühl stärken. Und nicht zuletzt leisten sie damit unbezahlbare Lobbyarbeit für den Datzeberg, der sonst eher selten eine so positive öffentliche Aufmerksamkeit erfährt.
Markus Bitto
Der Vorschlag wurde vom Vorstand des Dreikönigsvereins Neubrandenburg e. V. unterbreitet.
Herr Markus Bitto wurde anlässlich des 30. Jubiläum des Dreikönigsverein Neubrandenburg e.V. vorgeschlagen, da er sich stets für die Ziele des Vereins, soziale und christliche Initiativen zu unterstützen und dies über konfessionelle Grenzen hinweg, unabhängig von politischen Parteien und im Geist von Demokratie und Toleranz, unermüdlich einsetzt und dies immer im Zeichen der Ökumene, christlich-humanistischer Kunst, Kultur und Bildung fordert sowie für eine umfassende Völkerverständigung eintritt.
Herr Bitto hat das Profil des Dreikönigsvereins als Mitglied und Geschäftsführer seit 2006 wesentlich geprägt.
Der Verein hat mehr als 250 Mitglieder, vorwiegend aus Mecklenburg-Vorpommern und fünf weiteren Bundesländern. Der Verein ist in unserer Region, dem Land MecklenburgVorpommern und auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt und sein vielfältiges Wirken wird als regionaler Leuchtturm wahrgenommen, den der Vorgeschlagene mit großem Engagement betreut und leitet. Herr Markus Bitto ist vor allem für folgende Aufgaben verantwortlich:
Er betreut die Mitglieder des Dreikönigsvereins Neubrandenburg. Er trägt im Rahmen seiner Geschäftsführertätigkeit die Verantwortung für die Feier des Dreikönigstages (6. Januar). Herr Markus Bitto ist verantwortlich und leitet den Philosophischen Gesprächskreis des Dreikönigsvereins in Zusammenarbeit mit dem Thomas-Morus-Bildungswerk. Herrr Markus Bitto ist mitverantwortlich für die Koordinierung der sozialen Aktivitäten des Dreikönigsvereins, besonders der Hospizarbeit. Der ambulante Hospizdienst betreute in den 25 Jahren seines Bestehens mehr als 1.000 sterbenskranke Menschen mit etwa 35 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Im stationären Dreikönigshospiz wurden seit 2003 2000 Menschen liebevoll betreut.
Herr Markus Bitto ist verantwortlich für die Organisation der Jugendreisen des Vereins nach Israel. 500 Jugendliche beider Konfessionen und „suchende" Jugendliche" werden mit Geistlichen beider Konfessionen ins Heilige Land gesandt und haben die Möglichkeit, bei einem hoch kulturvollen Angebot biblische Stätten kennenzulernen und durch den Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem auch ein klares Zeichen gegen rechtsextreme und rassistische Tendenzen in unserer Gesellschaft zu setzen.
Herr Markus Bitto ist verantwortlich für die Kooperation mit der Dreikönigsstiftung und damit auch für die Verleihung des Siemerling-Sozialpreises des Landes Mecklenburg-Vorpommern.