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Neubrandenburg setzt Meilenstein in der Kommunalen Wärmeplanung: Transformationsplan zur klimaneutralen und nachhaltigen Gestaltung der Fernwärmeversorgung fertiggestellt

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg hat in den letzten drei Jahren wesentliche Fortschritte bei der kommunalen Wärmeplanung erzielt. Mit dem Abschluss des Transformationsplans, einem zentralen Bestandteil der Wärmeplanung, wird der Weg für eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung bis 2045 geebnet. Der Plan bietet konkrete Szenarien und eine solide Finanzierungsperspektive – ein Ansatz, der Neubrandenburg von anderen Kommunen abhebt.

Transformationsplan: Der Weg zur klimaneutralen Fernwärme

Bereits im Jahr 2023 wurde die Ausgangssituation der Wärmeversorgung erfasst und darauf aufbauend eine Potenzialanalyse durchgeführt. Die Analyse zeigt, dass der gesamte Fernwärmebedarf in Neubrandenburg durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Der Transformationsplan, der in enger Zusammenarbeit mit den Neubrandenburger Stadtwerken (neu.sw), der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges), der Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft (Neuwoba), dem bundesweiten Interessenverband für Eigentümerinnen und Eigentümer „Haus & Grund Deutschland e. V.“  sowie externen Energiespezialisten erstellt wurde, sieht dafür vier zentrale Säulen vor:

  • Geothermie: Mitteltiefe Geothermieanlagen sollen zukünftig rund 50 Prozent des Fernwärmebedarfs decken. Dabei werden bestehende Bohrungen und neue Technologien genutzt. Das ca. 55°C warme Tiefenwasser wird dann mittels Temperaturerhöhung unter Einsatz von Wärmepumpen für das zentrale Fernwärmenetz nutzbar gemacht. 
  • Solarthermie: Etwa 20 Prozent der Wärme sollen durch Solarthermie gewonnen werden. Hierfür wurden durch die neu.sw bereits geeignete Flächen in der Nähe des Heizkraftwerks erworben, die als Standort für die Anlagen dienen sollen.
  • Luft-Großwärmepumpe: Diese Technologie wird gemeinsam mit der bestehenden Power-to-Heat-Anlage Lastspitzen ausgleichen.
  • Erdbeckenspeicher: Ein großer Speicher ermöglicht es, überschüssige Sommerwärme für den Winter zu nutzen. Dieser Speicher besteht aus einem großen, abgeschlossenen und gedämmten Erdbecken, das mit heißem Fernwärmewasser gefüllt wird. Dieses Wasser wird im Winter mit Unterstützung einer Großwärmepumpe wieder ins Fernwärmenetz ausgespeist. 

Der Transformationsplan ist ein Meilenstein, der zeigt, wie ambitionierte Ziele durch partnerschaftliche Zusammenarbeit und fundierte Planung erreicht werden können.

Weichenstellung für eine klimaneutrale Zukunft

Mit rund 80 Prozent der Neubrandenburger Haushalte, die an die Fernwärme angeschlossen sind, ist die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg hervorragend positioniert, um die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten. 

Die Analyse hat auch gezeigt, dass ein weiterer Ausbau der Fernwärme in Neubrandenburg nicht großflächig möglich sein wird. 

Nächste Schritte: Alternative Wärmelösungen für nicht angeschlossene Gebiete

Für Gebäude und Gebiete, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen sind, werden derzeit alternative Wärmeversorgungslösungen entwickelt. Diese Maßnahmen werden bis zum Abschluss der Kommunalen Wärmeplanung konkretisiert, Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen. Beide Dokumente – der Transformationsplan und die Kommunale Wärmeplanung – sind essenzielle Bausteine, um Fördermittel für die Umsetzung einzuwerben.

Hintergrund: Gesetzliche Vorgaben und Förderungen

Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) der Bundesregierung verlangt bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Transformationspläne wie der nun vorliegende der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg sind dabei essenziell, um konkrete Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu definieren und Fördermittel über die „Bundesförderung für Effiziente Wärmenetze (BEW)“ zu beantragen.

12.06.2025