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Datum: 05.02.2024

Grundschule West »Am See«: Erweiterung des Schulstandortes dringend notwendig

Um den steigenden Schülerzahlen Rechnung zu tragen, soll die Grundschule West „Am See“ nahe der Rostocker Straße ausgebaut werden. Dafür muss die Stadt ein Grundstück der benachbarten Hochschule Neubrandenburg erwerben, die diesbezüglichen Verhandlungen laufen seit mehreren Monaten und fanden bisher keine Einigung. Damit rückt die Realisierung der dringend notwendigen Erweiterung der Schulkapazitäten in weite Ferne.

Steven Giermann, Vorsitzender des Ausschusses für Generationen, Bildung und Sport der Neubrandenburger Stadtvertretung: „Mit der Haltung der Hochschule stellt der Senat und das Rektorat die Bedeutung einer kaum genutzten Wiese über die Zukunftschancen der Kinder in Neubrandenburg.“

Oberbürgermeister Silvio Witt: „Im Sinne der Kinder sollte die ablehnende Stellungnahme der Hochschule noch einmal überdacht werden. Wir haben gute Alternativen aufgezeigt, die die Hochschule annehmen sollte. Darüber müssen wir dringend erneut verhandeln.“


Hintergrund
Die Grundschule West „Am See“ ist sehr beliebt und verzeichnet seit Jahren wachsende Schülerzahlen. Ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule um einen weiteren Zug, mit dann vier ersten Klassen, erweitert. Damit geht auch ein wachsender Raumbedarf einher. Zugleich sieht sich die Schule damit konfrontiert, dass das Bestandsgebäude stark sanierungsbedürftig ist. Im Ergebnis ist eine Sanierung bzw. ein Neubau der Grundschule West unabdingbar.

Nach intensiver Prüfung verschiedener Varianten kam der Eigenbetrieb Immobilienmanagement der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg zu dem Ergebnis, dass die wirtschaftlichste Variante ein Neubau der Grundschule am jetzigen Standort im Dückerweg 2 bei einer gleichzeitigen Weiternutzung des Bestandsgebäudes während der Bauphase ist.

Dafür muss die Stadt Neubrandenburg eine angrenzende Fläche, die sogenannte „Vermesserwiese“, der Hochschule erwerben. Die politische Rückendeckung erhielt die Vorzugsvariante durch den entsprechenden Beschluss der Stadtvertretung im September 2023.

Dabei liegen die Vorteile der Vorzugsvariante am jetzigen Standort auf der Hand. So ist der Schulbetrieb bei angepasster Schulorganisation weiterhin am Standort möglich, was eine deutliche Erleichterung hinsichtlich der Hortbetreuung, Essensversorgung sowie der Sportinfrastruktur bedeutet. Perspektivisch ist dadurch auch eine optionale Erweiterung der Schule möglich. Nicht zuletzt ist auch eine deutliche Verbesserung der Hol- und Bringsituation für die Schülerinnen und Schüler gewährleistet. Baulich sind indes gute Voraussetzungen vorhanden, da der Baugrund durch einen bereits erfolgten Bodenaustausch vorbereitet ist.

Im Gegensatz dazu würde allein die Planung und Errichtung des Ausweichstandortes den Neubau um mehrere Jahre verzögern und um 5 bis 7 Millionen Euro verteuern.

Die in Rede stehende Fläche befindet sich im Eigentum der Hochschule Neubrandenburg, und damit dem Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird derzeit für Vermessungsarbeiten der Studenten genutzt. Als Alternative hatte die Stadt Neubrandenburg andere Flächen angeboten.