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Datum: 02.03.2023

Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg begrüßt ab jetzt mit niederdeutschem Ortsnamen »Niegenbramborg«

Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg möchte die charakteristische niederdeutsche Sprache in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Deshalb wurde heute das erste von insgesamt 18 Orts-Zusatzschildern enthüllt. Es präsentiert den niederdeutschen Namen der Stadt, „Niegenbramborg“. Damit ist Neubrandenburg die erste große Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, die die Pflege der niederdeutschen Sprache auf diese Weise fördert. Erstmals setzte dies die Gemeinde Breest bei Altentreptow im Juli 2022 um. Am heutigen Nachmittag wird zudem auch die Reuterstadt Stavenhagen ihren plattdeutschen Namen am Ortseingangsschild anbringen.

Silvio Witt, Oberbürgermeister der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg: „Wir Neubrandenburgerinnen und Neubrandenburger sind stolz auf unsere Heimatsprache. Sie wird in vielen Initiativen und Formaten gelebt. Ich freue mich daher, dass sie nun auch als Begrüßung am Ortseingang der Vier-Tore-Stadt sichtbar wird.“

Der Schutz von Minderheiten- und Regionalsprache ist heute auch Thema im Bundestag. Anlass ist der 25. Jahrestag des Inkrafttretens der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen am 1. März. Die Sprachen der anerkannten Minderheiten, zu der auch die die Regionalsprache Niederdeutsch (Platt) gehört, werden seit 1999 in Deutschland geschützt und gefördert, nachdem die entsprechende Konvention des Europarates 1998 geschlossen wurde. Sie gilt in 25 Ländern.

Amtliche Zusatzschilder seit März 2021 gesetzlich erlaubt

In Mecklenburg-Vorpommern können Kommunen seit März 2021 auf amtlichen Schildern einen plattdeutschen Ortsnamen ausweisen. In einem Verfahren müssen die philologischen Fakultäten der Universitäten Rostock und Greifswald als Fachbehörden den jeweiligen Vorschlägen zustimmen. Damit soll die plattdeutsche Sprache wieder stärker ins Bewusstsein der Bewohner und Gäste rücken.

Um die Frage nach der richtigen Schreibweise zu klären, hatte die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg zudem auf Hilfe des Landesheimatverbandes Mecklenburg-Vorpommern sowie niederdeutsch sprechende Organisationen wie die Fritz-Reuter-Gesellschaft und den Bund niederdeutscher Autoren zurückgegriffen.

Finanzierung durch Spenden

Entsprechend des Beschlusses der Stadtvertretung vom 22. September 2022 wurden die Schilder ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Kosten für jedes Schild belaufen sich auf ca. 85 Euro; der benötigte Betrag und wurde innerhalb weniger Tage nach Aufruf erreicht. Gespendet hatten Privatpersonen sowie das in Neubrandenburg ansässige Unternehmen MEBAN WST GmbH.